Kreuz und Queer* – Wer nur schwarz-weiß denkt, übersieht den Regenbogen

Von 30.Mai bis 2. Juni 2021 fanden die Aktionstage Kreuz und Queer* an der und um die
Theologische Fakultät in Innsbruck statt. Geplant und durchgeführt wurde die Veranstaltung in erster Linie von einer engagierten Studierendengruppe. Finanzielle, sowie personelle Unterstützung kam dazu vom DAHOP (Diözesaner Arbeitskreis Homosexuellenpastoral), der HOSI-Tirol (Homosexuellen-Initiative) und dem B3 (Zentrum für Theologiestudierende) Innsbruck.

Den Anfang bildete ein PRIDEprayer, sprich: ein Wortgottesdienst in der „Kirche im Herzen der Stadt“ (Spitalskirche), wo wir mit dem Zeichen des Regenbogens die Liebe Gottes zu ALLEN Menschen betonten. Jakob Bürgler von der Missionarischen Pastoral stand diesem Gottesdienst vor. In den darauffolgenden Tagen gab es täglich Online-Workshops unter der Leitung von Lehrenden, Studierenden (ein Workshop fand innerhalb eines Seminars statt und wurde von Studierenden gestaltet) und von Personen aus der pastoralen Praxis.

Ein gewisses Highlight der Veranstaltung stellte das Podiumsgespräch am Montagabend dar.
Christoph Perntner OPraem (DAHOP, Pfarrer in Völs), Markus Möller (Obmann der HOSI-Tirol),
Romana Thurnes (Seelsorgerin der Tiroler-Hospizgemeinschaft) und Henry Frömmichen (ehemaliger Priesterseminarist aus München) sprachen – moderiert von Anni Findl-Ludescher – über ihreErfahrungen mit der Kirche, die sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder ihres Einsatzes für die LGBTIQ-Community erlebt haben. Mit zusätzlichen Fragen aus dem Publikum wurde am Ende überlegt, wie eine „queer-friendly church“ aussehen müsste. Romana Thurnes meinte dazu: „Egal ob queer, quer oder geradeaus – freundliche Kirche zu sein, das sagt schon alles! Das heißt: Die Türen weit aufmachen, eine Willkommenskultur leben. In der Nachfolge Jesu, der nicht gefragt hat: ‚Wen liebst du?‘ Sondern: ‚Liebst du?‘“ Jeden Tag gab es zwischen den Workshops die Möglichkeit, sich auszutauschen. Am Karl-Rahner- Platz direkt vor der Theologischen Fakultät gab es Getränke und Infobroschüren, Ansprechpersonen und rainbow-goodies – es war für jeden was dabei.

Vorrangiges Ziel der Aktionstage war es, das Thema LGBTIQ* und Kirche an die Fakultät zu holen und ins Gespräch zu bringen. Das haben wir geschafft! Es fanden viele Gespräche statt und es haben sich einige Freundschaften – zwischen HOSI, DAHOP und Fakultät, aber einfach gesagt: zwischen Menschen – entwickelt. Und wir sind noch nicht fertig: Die Arbeitsgruppe Kreuz und Queer* wird sich nach einer Pause (wahrscheinlich nach dem Sommer) mit einer neuen Aktion zurückmelden – stay tuned über Facebook und instagram (kreuzundqueer21)!

Magdalena Pittracher

Bericht Kathpress Podiumsdiskussion